Deutsche Version folgt / German version follows
We, the cosigned groups, fully support the open letter by students and academics “Against the Weaponisation of Antisemitism to Impose Censorship in Education.”
We must stand united against censorship, state infringement on academic freedom, police violence on campuses, and racist discrimination in institutes of education. A new Bundestag resolution, which will be voted upon on January 29th, aims to enact and legitimize these policies in German schools and universities.
Over the last 15 months, attacks on freedom of expression, assembly, art, and academia have increased exponentially in Germany. They have been executed by the ruling political parties and prompted and applauded by the far right. Like the resolution passed in November, which similarly instrumentalizes antisemitism, this resolution is the work of SPD, Grüne, FDP and CDU parties, but will mostly profit the AfD.
Now these parties are once again set to vote together with the AfD to pass this new resolution. We hold every politician who votes “yes” accountable for their collaboration on the renewed rise to power of fascism in Germany.
The freedom to think differently must be protected at all costs. Education must be free from police interference and state doctrine. As a site of debate, learning, and questioning, universities have often been at the forefront of progressive politics. Education, just like culture, has become a target in the government’s efforts to control the narrative around Palestine/Israel. The resolution is another attempt to silence critical discourse around what UN agencies, all major human rights organisations, and hundreds of experts have acknowledged as genocide.
As we write this, the full text of the resolution is still not public. The very fact that these policies are being developed and passed through state protocols without civil society oversight is a sign of a slide into authoritarian politics. The resolution must be seen for its precise function: to create a political framework in which surveillance, repression and violence based on political opinion are made acceptable in institutions of education.
We call upon civil society and institutions to do everything in their power to protect academic freedom and freedom of expression.
- Arts and Culture Alliance Berlin,
- Students for Palestine Germany,
- Jewish Solidarity Collective,
- Eye4Palestine,
- Jüdische Stimme,
- Grieving Doves,
- Jewish Bund,
- Nakba 1948,
- Familien für Palästina,
- Besetzung gegen Besatzung
- JID Leipzig
- The Left Berlin
Open Letter from Students and Educators
Gegen die Instrumentalisierung von Antisemitismus in der Bildung
Wir, die unterzeichnenden Gruppen, unterstützen den offenen Brief von Studierenden und Lehrenden gegen den Resolutionsentwurf „Antisemitismus und Israelfeindlichkeit an Schulen und Hochschulen entschlossen entgegentreten sowie den freien Diskursraum sichern“.
Wir stehen gemeinsam gegen Zensur, staatliche Einschränkungen von Wissenschaftsfreiheit, Polizeigewalt auf dem Campus, und rassistischer Diskriminierung in Bildungseinrichtungen. Die neue Bundestagsresolution, über welche am 29. Januar abgestimmt werden soll, soll diese Vorgänge in deutschen Schulen und Universitäten durchsetzen und legitimieren.
In den letzten 15 Monaten sind Angriffe auf Meinungs-, Versammlungs-, Kunst- und Wissenschaftsfreiheit in Deutschland exponentiell angestiegen. Sie wurden von den regierenden Parteien durchgeführt und von Rechtsaußen angestoßen und begrüßt. Genau wie die im November verabschiedete Resolution, die Antisemitismus für politische Zwecke instrumentalisiert, ist auch diese Resolution das Werk von SPD, Grüne, FDP und CDU, doch sie dient vor allem der AfD.
Nun werden die bürgerlichen Parteien wohl wieder gemeinsam mit der AfD für die neue Resolution stimmen. Wir machen jede*n Politiker*in, die/der mit Ja stimmt, für die eigene Mitwirkung am erneuten Aufstieg des Faschismus in Deutschland verantwortlich.
Die Freiheit, anders zu denken, muss unbedingt beschützt werden. Bildung muss frei von polizeilicher Überwachung und Staatsdoktrin sein. Als Ort der Debatte, des Lernens, und des kritischen Hinterfragens waren Universitäten oft an der Speerspitze progressiver Politik. Bildung ist wie Kultur zu einer Zielscheibe der Regierung geworden, im Bemühen, das Narrativ um Palästina/Israel zu kontrollieren. Alle großen Menschenrechtsorganisationen, UN-Vertreter*innen sowie hunderte Expert*innen haben Israels Vorgehen in Gaza einen Genozid genannt – doch die deutsche Regierung versucht durch die Resolution, kritischen Diskurs darum zum Schweigen zu bringen.
Während wir dieses Statement verfassen, ist der aktuelle Text der Resolution immer noch nicht öffentlich. Die Tatsache, dass solche politischen Instrumente ohne zivilgesellschaftliche Kontrolle oder Transparenz entwickelt und beschlossen werden ist an sich ein klares Zeichen autoritärer Tendenzen. Die Resolution muss in ihrer spezifischen Funktion betrachtet werden: Sie soll eine politische Lage schaffen, in der Überwachung, Repression und Gewalt auf Basis politischer Überzeugungen in Bildungseinrichtungen gesellschaftlich akzeptabel werden.
Wir fordern die Zivilgesellschaft sowie Institutionen auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um Wissenschafts- und Meinungsfreiheit zu schützen.
- Arts and Culture Alliance Berlin,
- Students for Palestine Germany,
- Jewish Solidarity Collective,
- Eye4Palestine,
- Jüdische Stimme,
- Grieving Doves,
- Jewish Bund,
- Nakba 1948,
- Familien für Palästina,
- Besetzung gegen Besatzung
- JID Leipzig
- The Left Berlin